Trump: Ukraine kann Krieg "fast sofort" beenden - ohne NATO-Beitritt und Krim

US-Präsident Donald Trump soll am Montag mehrere Staats- und Regierungschefs aus Europa für eine mögliche Lösung im Ukraine-Krieg empfangen. Es sei für ihn eine Ehre, teilte Trump auf seinem Netzwerk Truth Social.
Zuvor stellte er noch einmal klar, welche Position er vertritt. "Der ukrainische Präsident Selenskyj kann den Krieg mit Russland fast sofort beenden", sagte Trump.
Die Ukraine fordert unter anderem die Rückgabe der 2014 von Russland annexierten Krim. Die Halbinsel an der Nordküste des Schwarzen Meeres gehörte zunächst zur Sowjetunion und seit 1991 zur unabhängigen Ukraine.
Ende Februar annektierte die russische Föderation das Gebiet und beansprucht es auch heute noch für sich. Trump teilte auf seinem Social-Media-Account, dass die Annexion vom damaligen US-Präsidenten Barack Obama geduldet wurde und sich manche Dinge nie ändern würden.
"Kein Nato-Beitritt der Ukraine", sagt US-Präsident Trump
Neben der Rückgabe der Krim an die Ukraine hält Trump auch einen Nato-Beitritt für unrealistisch. Der US-Präsident setzt damit ein Statement, dass zwei Forderungen Russlands nachkommt.
Der Kremlchef Wladimir Putin hatte bereits deutlich gemacht, dass auch für eine mögliche Friedenslösung keine Gebiete an die Ukraine abgegeben werden. Auch einen Nato-Beitritt der Ukraine käme für Russland nicht infrage.
Wenn Selenskyj "will, kann er weiterkämpfen", so Trump. Bei vergangenen Treffen ist es bereits zum Eklat gekommen. Trump hatte Selenskyj der Mitschuld am Krieg in der Ukraine gegeben. 2022 hatte Russland einen Angriffskrieg gegen sein Nachbarland begonnen.
Diese europäischen Spitzenpolitiker sind beim Gipfeltreffen in den USA
Am vergangenen Freitag hatte Trump seinen Amtskollegen Wladimir Putin in Alaska getroffen. Das dreistündige Gespräch brachte zwar keinen Deal hervor, doch Trump konnte seine Position stärken.
Jetzt holt der US-Präsident auch die Ukraine und Europa an den Verhandlungstisch. Am Montagabend trifft Trump zunächst Selenskyj für ein persönliches Gespräch. Später werden auch Bundeskanzler Friedrich Merz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Großbritanniens Ministerpräsident Keir Starmer, Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, Finnlands Regierungschef Alexander Stubb, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Mark Rutte dazustoßen.
Für die EU ist es wichtig, eine einheitliche Linie mit den USA zu finden. Selenskyj erwähnte zuletzt auch, dass eine künftige EU-Mitgliedschaft eine Möglichkeit des Schutzes für die Ukraine bieten würde.
Indem sie als Gruppe erscheinen, hoffen sie, Debakel wie bei Selenskyjs Treffen im Oval Office im Februar zu vermeiden, bei dem Trump ihn dafür kritisierte, dass er sich nicht ausreichend dankbar für die amerikanische Militärhilfe gezeigt habe.
Das Treffen wird ein Test für die Beziehungen der USA zu Europa.
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