"Agressives Verhalten": Außenminister Wadephul kritisiert China scharf

Vor seiner Reise nach Japan kritisierte Außenminister Johann Wadephul Peking für sein "zunehmend aggressives Verhalten in der Straße von Taiwan sowie im Ost- und Südchinesischen Meer". Zudem prangerte er die Unterstützung Russlands in seinem totalen Krieg in der Ukraine an.
Wadephul gab die Erklärung am Sonntag vor seinem offiziellen Besuch in Japan ab und fügte hinzu, dass China "zunehmend seine regionale Vormachtstellung behauptet und dabei auch Prinzipien des internationalen Rechts in Frage stellt".
Nach Gesprächen mit seinem japanischen Amtskollegen, Außenminister Takeshi Iwaya, fügte Wadephul am Montag hinzu, dass "jede Eskalation in dieser sensiblen Drehscheibe des internationalen Handels schwerwiegende Folgen für die globale Sicherheit und die Weltwirtschaft haben würde".
Kritik an Unterstützung der "Kriegsmaschinerie"
Wadephul kritisierte zudem Chinas "Unterstützung für die russische Kriegsmaschinerie" inmitten der laufenden Invasion in der Ukraine.
"China ist Russlands größter Lieferant von Gütern mit doppeltem Verwendungszweck und Russlands bester Öl- und Gaskunde", sagte er. "Russlands Krieg in der Ukraine wird durch China erst möglich gemacht".
Seine Worte lösten eine scharfe Reaktion Pekings aus, das Deutschland daraufhin beschuldigte, "die Konfrontation zu schüren und die Spannungen zu erhöhen".
"Wir fordern die betroffenen Parteien auf, die Länder der Region zu respektieren, Probleme durch Dialog und Konsultation zu lösen und das gemeinsame Interesse an Frieden und Stabilität zu wahren, anstatt Konfrontationen anzustacheln und Spannungen zu schüren", sagte die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Mao Ning, auf einer Pressekonferenz.
Die Spannungen zwischen China und anderen Mächten im asiatisch-pazifischen Raum haben in letzter Zeit wegen territorialer Ansprüche zugenommen.
Auch mit den westlichen Mächten ist Peking wegen der anhaltenden Unterstützung Russlands bei dessen großangelegter Invasion in der Ukraine in Konflikt geraten. China besteht darauf, dass es weder das russische Militär unterstützt noch direkt in den Krieg verwickelt ist.
Wadephuls Worte kommen zu einem Zeitpunkt, an dem der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz zusammen mit anderen europäischen Staats- und Regierungschefs am Montag in Washington zu Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über die Beendigung des russischen Krieges in der Ukraine erwartet wird.
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